Den richtigen Fallschutzbelag für den Spielplatz finden
Bei der Planung rund um Spiel- und Bewegungsräume im öffentlichen Bereich, muss unter anderem die Frage geklärt werden, welcher Fallschutzbelag auf dem Spielplatz installiert wird. Die DIN EN 1177 benennt entsprechende Sicherheitsvorgaben für stoßdämpfende Böden im öffentlichen Raum. Es empfiehlt sich, diese Regeln auch im privaten Bereich bei dem Bau eines Spielplatzes zu berücksichtigen, gesetzlich vorgeschrieben ist es hier aber nicht. Bei der Planung gilt es, anhand verschiedener Kriterien abzuwägen, welcher Fallschutzbelag den richtigen für die jeweiligen Bedarfe darstellt. Drei wichtige Kriterien hierbei sind Funktionalität, Gestaltungsmöglichkeiten und Kosten.
Kostenrechner Fallschutzbeläge
Was ist der richtige Fallschutzbelag für den Spielplatz?
Bei der Spielplatz-Planung hat die stoßdämpfende Wirkung des Fallschutzbelags oberste Priorität. Diese hängt ab von der jeweiligen freien Fallhöhe eines Spielgeräts. Wichtig ist also, dass der ausgewählte Fallschutzbelag die in der DIN EN 1177 festgesetzten Kriterien erfüllt. Der sogenannte HIC-Wert bestimmt hierbei die stoßdämpfenden Eigenschaften des Fallschutzbelags.
Eine Möglichkeit zur Gestaltung des Spielplatzuntergrunds besteht in der Verwendung natürlicher Materialien, wie Rasen, Sand, Holzhackschnitzel, Rindenmulch oder Kies. Hierbei sollte berücksichtig werden, in welcher Lage sich der geplante Spielplatz befindet. In Parkanlagen und auf Waldspielplätzen bietet es sich an, natürliche Materialien als Fallschutzbelag zu verwenden. Bis zu einer Fallhöhe von 60 cm ist eine Rasenfläche ausreichend. Bei Spielgeräten mit einer Fallhöhe von über 0,6 m müssen andere Materialien verwendet werden. Für eine naturnahe Gestaltung kommen dazu Holzhackschnitzel, Sand oder Rindenmulch infrage.
Für aufwendig gestaltete Spielplätze im städtischen Raum bieten sich Fallschutzbeläge aus Kunststoff an. Diese lassen sich unter anderem durch abgestimmte Farb- und Motivgebung künstlerisch individuell gestalten. Bis zu einer Fallhöhe von 60 cm können auch Asphalt, Beton oder Pflaster als Fallschutzbelag auf dem Spielplatz zum Einsatz kommen. Bei Fallhöhen über 0,6 m muss auf Fallschutzplatten aus Kunststoff oder auf fugenlosen Fallschutz aus EPDM-Granulat zurückgegriffen werden.
Fallschutzbelag: Den Spielplatz optisch aufwerten und barrierefrei gestalten
Neben der Sicherheit und den Kosten spielt bei der Spielplatz-Planung auch die farbliche und motivische Gestaltung des Fallschutzbelags eine wesentliche Rolle. So kann ein farbig gestalteter Untergrund elementar zum stimmigen Gesamtbild eines Spielplatzes beitragen. Der Möglichkeit zur individuellen Farbgebung kommt überdies auch bei der barrierefreien Gestaltung von Spielplätzen eine wichtige Bedeutung zu, da ein farbig gestalteter Untergrund Teil eines Leitsystems oder Markierung einer Gefahrenzone auf behindertengerechten Spielplätzen sein kann. So dient der Fallschutzbelag als Sicherheitselement mit Signalcharakter. Mit den Behindertengleichstellungsgesetzen (BGG) wurden barrierefreie öffentliche Spielplätze zum Standard erhoben. Somit spielt der Fallschutzbelag künftig auch bei der barrierefreien Gestaltung von Spielplätzen eine wichtige Rolle. Nach dem Zwei-Sinne-Prinzip muss der Fallschutzbelag zwei Sinne, das Sehen und das Fühlen, ansprechen. So haben Fallschutzbeläge aufgrund der Farbgebung und der Elastizität sowohl visuellen als auch haptischen Signalcharakter.
Zudem lässt sich Fallschutzbelag aus Kunststoff je nach Motto des Spielplatzes individuell mit Motiven oder auch mit Hüpfspielen gestalten. Auf Waldspielplätzen hingegen können natürliche Materialien wie Rindenmulch oder Holzhackschnitzel neben der stoßdämpfenden ihre volle optische Wirkung entfalten.
Spielplätze durch Kombination verschiedener Fallschutzbeläge optimal gestalten
Auf den meisten Spielplätzen ist eine Kombination von unterschiedlichen Fallschutzbelägen sinnvoll und auch möglich. Unter Einhaltung der in der DIN EN 1177 vorgeschriebenen stoßdämpfenden Wirkung können z.B. der Anfahr- und der erweiterte Fallschutzbereich eines Spielplatzes mit unterschiedlichen Belägen gestaltet werden. So kann der Fallschutzbelag Teil eines Leitsystems sein und zugleich den Spielplatz optisch aufwerten. Somit erfüllt der Fallschutzbelag mehrere Funktionen zugleich. Bei der Kombination verschiedener Fallschutzbeläge, insbesondere bei losem Schüttgut, sollte darauf geachtet werden, dass der Pflegeaufwand möglichst gering gehalten und die stoßdämpfende Funktion möglichst lange aufrechterhalten wird. Dies kann unter anderem durch konstruktive Maßnahmen, die das „Ineinanderlaufen“ der verschiedenen Fallschutzbeläge verhindern, gewährleistet werden.
Kostenrechner Fallschutzbeläge
Weitere Kriterien für die Auswahl des richtigen Fallschutzbelags
Bei der Spielplatzplanung sollten hinsichtlich der Auswahl des richtigen Fallschutzbelags noch weitere als die bisher genannten Kriterien beachtet werden. Bezüglich der Reinigung bieten Fallschutzbeläge aus Kunststoff gegenüber Schüttgut klare Vorteile. So werden lose Naturmaterialien wie Rindenmulch, Sand oder Kies oft von Hunden und Katzen verunreinigt und sind hinsichtlich der Pflege- und Wartungsarbeiten aufwandsintensiver. Holzhackschnitzel oder frischer Rindenmulch als Fallschutzbelag sind in der Anschaffung erst einmal verhältnismäßig kostengünstig. Jedoch verrotten bzw. verschmieren diese Materialien sehr schnell und es können sich Pilzkulturen bilden. Der Einsatz von Herbiziden zur Vorbeugung von Schimmelpilzen ist aufgrund gesundheitlicher Risiken für Mensch und Tier untersagt. Beim Einsatz von Rindenmulch oder Holzhackschnitzeln auf dem Spielplatz muss also ein regelmäßiger Komplettaustausch des Fallschutzbelags eingeplant werden.
Bei der Auswahl des geeigneten Fallschutzbelags sollte auch die Umweltverträglichkeit des jeweiligen Materials berücksichtig werden. Kann der Fallschutzbelag nach einer Sanierung oder Beseitigung anderweitig wiederverwendet oder recycelt werden? Hier sind Fallschutzplatten aus Kunststoff sowie loses Schüttgut vorteilhafter als fugenloses, ortseingebunden gegossenes Gummigranulat. Dieses muss in der Regel aufwendig entsorgt werden. Schüttmaterial hingegen kann in vielen Fällen gereinigt oder anderweitig weiterverwendet werden. Fallschutzplatten aus Kunststoff können, sofern sie nicht beschädigt sind, meist nach einer Sanierung wieder auf dem Spielplatz installiert werden.
Zudem sollte bei der Wahl des geeigneten Fallschutzes auf die Lage des geplanten Spielplatzes geachtet werden. So sollte bei gebäudenahen Spielplätzen, wie beispielsweise an Kindergärten oder Schulen, bedacht werden, dass loses Schüttgut wie Sand oder Kies über die Eingänge in das jeweilige Gebäude eingetragen wird. Ein Punkt bei der Verwendung von Sand als Fallschutzbelag, der sowohl Vor- als auch Nachteile birgt, ist, dass der Sand zugleich auch als Spielsand verwendet wird. Was gestalterisch zunächst sehr vorteilhaft wirkt, verursacht zugleich die Problematik, dass Kinder auch in Fallschutzbereichen im Sand spielen. Daher ist zu erwägen, unter Spielgeräten ein anderes, nur bedingt bespielbares Material als Fallschutz zu verwenden. An anderer Stelle sollten dafür reine Sandspielbereiche eingeplant werden.
Was kostet der Fallschutzbelag für den Spielplatz?
Eine entscheidende Rolle bei der Planung von Fallschutzflächen spielen natürlich die anfallenden Kosten. Loses Schüttgut ist in der Anschaffung und auch im Einbau meist deutlich preiswerter als der Kauf und die Installation von Fallschutzbelag aus Kunststoff. Jedoch ist loses Schüttgut aus Naturmaterialien deutlich pflege- und wartungsintensiver als Fallschutzbelag aus Kunststoff. Die langfristigen Kosten für Pflege und Wartung von Fallschutzflächen sollten also bei der Planung eines Spielplatzes nicht außer Acht gelassen werden.
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